Am Ende läuft alles auf das Dinner im Rathaussaal hinaus, das seit Jahrzehnten in ganzer Länge im schwedischen Fernsehen übertragen wird. 1300 Gäste in strenger Abendgarderobe, feinstes Essen, zwischendurch singt Rufus Wainwright. Die Königsfamilie inmitten der Preisträger und Preisträgerinnen, die 25000 Blumen, die jedes Mal aus San Remo angeliefert werden, die Dankesreden - das alles ist so prunkvoll durchchoreographiert, dass man irgendwann nicht mehr weiß, ob hier die Nobelpreisträger geehrt werden oder ob sich nicht in erster Linie eine Tradition selbst feiert.
Nobelpreisverleihung:Als wäre der Weltgeist auf Klassenreise
Lesezeit: 6 min
1300 Gäste in Abendgarderobe, feinstes Essen, zwischendurch singt Rufus Wainwright - und der König wippt mit dem Fuß: Das Dinner im Rathaussaal nach der Verleihung der Nobelpreise.
(Foto: Jonathan Nackstrand/AFP)"Holy shit!": In Stockholm wurden die Nobelpreise an 36 Preisträgerinnen und Preisträger verliehen. Das bedeutet viel Staunen, viel Bescheidenheit und eine Tradition, die sich selbst feiert.
Von Alex Rühle
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Gesundheit
»Die Leber braucht sehr lange, um zu regenerieren«
Gesundheit
"Siebeneinhalb Stunden Schlaf waren mein Game-Changer"
GPT-4
Die Maschine schwingt sich zum Schöpfer auf
Musik
»Die Selbstzweifel, die uns ausmachen – die hat die Maschine nicht«
Comedy-Krieg zwischen ZDF und ARD
Eine brillante Parodie