Nina Simone tot:Hohepriesterin des Soul

Lesezeit: 1 min

Jazz und Protestsongs: Die amerikanische Jazz-Sängerin Nina Simone ist tot.

bgr

Die legendäre amerikanische Jazz-Sängerin Nina Simone ist tot.

(Foto: N/A)

Sie starb nach Angaben ihres Managers im Alter von 70 Jahren in ihrer Wohnung bei Marseille in Südfrankreich.

Simone habe sich seit einiger Zeit krank gefühlt, sagte der Manager, ohne eine genaue Todesursache zu nennen.

Weltberühmt wurde Nina Simone mit Titeln wie "I put a spell on you", "My Baby just cares for me", und besonders einer Version des Evergreens von Jacques Brel, "Ne me quitte pas".

Die Frau mit der dunklen, rauchigen Stimme wurde als Eunice Waymon im US-Bundesstaat North Carolina am 21. Februar 1933 geboren und spielte bereits mit vier Jahren Klavier. Ihr Künstlername bezog sich auf die von ihr bewunderte französische Schauspielerin Simone Signoret.

Simone studierte an der angesehenen Juilliard School of Music in New York - wo Schwarze in den 50er Jahren noch kaum Eingang fanden.

Bald errang sie erste Erfolge mit ihrer Interpretation von "I love You Porgy" aus dem Musical "Porgy and Bess" von George Gershwin.

Später verarbeitete Simone in ihren Liedern die politisch turbulenten 60er Jahre und engagierte sich in der Bürgerrechtsbewegung. Nach dem Bombenanschlag auf eine Kirche in Birmingham in Alabama, bei dem vier schwarze Mädchen ums Leben kamen, und der Ermordung von Medgar Evers schrieb sie 1963 "Mississippi, Goddam". Den Mord an dem schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King verarbeitete sie in dem Lied "Why? The King of Love is Dead". Eines ihrer bekanntesten Lieder ist die schwarze Hymne "To be Young, Gifted and Black".

Als sie in den 70er Jahren nach Europa zog, begründete sie diesen Schritt unter anderem mit dem Rassismus in den USA.

Erst 1985 reiste sie für eine Reihe von Konzerten wieder in ihre alte Heimat.

In Frankreich lebte sie seit etwa zehn Jahren und war zuletzt in Polen im Juli 2002 öffentlich aufgetreten.

Ihr Manager, der an ihrem Sterbebett wachte, sagte, Simone sei friedlich im Schlaf gestorben. Man werde sie als führende Figur der Bürgerrechtsbewegung im Gedächtnis behalten.

"Sie hat andere Sänger dazu inspiriert, das zu tun, an was sie glaubten."

(Quelle: sueddeutsche,.de /dpa /AP)

© sde - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: