Klassismus kostet Leben:„Dich hassen sie am meisten, Bruder“ 

Lesezeit: 5 Min.

„Am schwersten war es, darüber zu schreiben, wie allein ich selbst damals war“: Nicolas Lunabba. (Foto: Jesper Klemedsson Sotomayor/Rowohlt)

Wie es ist, in einem reichen Land ganz unten zu landen, von der scheinbar egalitären Gesellschaft ausgeschlossen zu werden, erzählte Nicolas Lunabba in einem Memoir. Und ganz Schweden wollte es lesen. Treffen mit einem Bestsellerautor.

Von Alex Rühle

Am Anfang des Buchs steht eine Geste, die eigentlich viel zu groß ist: Er nimmt diesen schlaksigen Jungen bei sich auf. Elijah. Der immer mit seinen beiden Freunden Abba und Josef auf dem Basketballplatz rumhängt. Dessen alleinerziehende Mutter Alkoholikerin ist. Und der in Gefahr ist, abzugleiten in eine der Jugendbanden, die zu der Zeit gerade eine Spur der Gewalt durch Nydala ziehen, eines der Armutsviertel von Malmö: Elijah ist 14, aber in seinem nächsten Umfeld wurden bereits acht Menschen getötet. Jetzt schläft dieser pubertierende Riese also plötzlich bei ihm auf dem Sofa, und er ist wütend auf sich selbst: Warum habe ich das getan? Und wie soll’s jetzt weitergehen?

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