Serie "1972 - das Jahr, das bleibt", Folge 10:Sätze, die man auf Wände sprühen kann

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"Für jeden Atemzug von Mr. Nixon muß einer dran glauben", schrieb Nicolas Born nur wenige Monate nach dem Berlin-Besuch des US-Präsidenten 1969, der von Protesten begleitet war. (Foto: Thomas Hesterberg/SZ Photo)

Nach dem Vietnamkrieg war Nicolas Born prägend für die deutsche Alltagslyrik. Nicht nur die Literaten von heute sollten ihn dringend lesen.

Von Hilmar Klute

Schon der Titel weckt die Neugier auf fabelhaft schöne Welten. Man möchte sofort loslaufen und diese helle, kraftvolle Idee der von Mühsal, Alltagsbürden und Verzagtheiten beschwerten Menschheit empfehlen: "Das Auge des Entdeckers", schreibt Nicolas Born, breche mithilfe von Träumen und Fantasien auf in eine unbekannte Dimension des Lebens. Und das Irre ist: Jeder kann mitmachen, denn in jedem steckt ein solcher Entdecker, man muss nur den Blick so einstellen, dass man hinter den trostlosen Tatsachen den prachtvollen Garten der besseren Ideen findet, die Gegenwelt zum Elend, den hellen Traum, die besseren Bilder, kurz: die Utopie.

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