Spätestens im Jahr 2021 wusste Ngũgĩ wa Thiong’o, dass es mit dem Literaturnobelpreis wohl nichts mehr wird. Da wurde Abdulrazak Gurnah aus Tansania überraschend ausgezeichnet, und zwar für das, was auch für den kenianischen Schriftsteller das Lebensthema war: Kolonialismus und Identität. Davor aber war er immer ganz oben auf der Favoritenliste, allein schon, weil seit 1986, seit Wole Soyinka aus Nigeria, kein schwarzer Afrikaner mehr ausgezeichnet worden war. Alle anderen Preisträger südlich der Sahara waren weiß: Nadine Gordimer, J. M. Coetzee, Doris Lessing.
NachrufDer lachende Riese
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Er wurde verfolgt, eingesperrt, mit dem Tode bedroht, doch Ngũgĩ wa Thiong’o ließ sich nicht zum Schweigen bringen und hätte längst den Nobelpreis verdient gehabt. Jetzt ist einer der größten Autoren Afrikas gestorben.
Von Michael Bitala

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