Neuer Roman von Helene Hegemann:Parade des Unglücks

Helene Hegemann Die Schriftstellerin und Regisseurin Helene Hegemann präsentiert in Berlin ihren Fil

Helene Hegemann: In ihrem neuen Roman "Bungalow" lebt ein Kind in unglamouröser Aussichtslosigkeit mit seiner kranken Mutter.

(Foto: Mike Schmidt/imago)

Helene Hegemann schreibt in "Bungalow" über ein vernachlässigtes Kind, eine futuristische Dystopie und die Spaltung der Gesellschaft. Dieses Buch ist ein Katalog der Ängste.

Von Marie Schmidt

Von dem russischen Dichter Daniil Charms, der ein tragisches Leben führen musste und 1942 im Gefängnis verhungerte, gibt es einen berühmten Text, an den Helene Hegemanns neues Buch erinnert. Er geht so: "Einmal überaß sich Orlow an Erbsenbrei und starb. Und Krylow, der davon hörte, starb auch. Und Spiridonows Frau fiel vom Büffet und starb auch. Und Spiridonows Kinder ertranken im Teich. Und Spiridonows Großmutter ergab sich dem Suff und landete auf der Straße. Und Michajlow hörte auf, sich zu kämmen, und bekam die Krätze. Und Kruglow malte eine Dame mit einer Knute in der Hand und wurde verrückt. Und Perechrjostow erhielt telegrafisch vierhundert Rubel und machte sich derart wichtig, daß man ihn aus dem Dienst warf. Lauter anständige Leute, und bekommen kein Bein auf den Boden."

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