Süddeutsche Zeitung

Neuer Literaturpreis:Überliefern und deuten

Ein Stockholmer Unternehmerpaar lobt einen Preis für Werke in jüdischer Tradition aus.

In Schweden ist in diesen Tagen ein Literaturpreis ausgelobt worden, der nicht nur einen internationalen Anspruch erhebt und mit umgerechnet etwa 75 000 Euro entsprechend hoch dotiert ist, sondern auch ungewöhnlich definiert wird.

Ausgezeichnet werden soll ein Werk in einer "jüdischen Tradition", die sich als das immer wieder erneuerte Überliefern, Übersetzen und Deuten eines ebenso zentralen wie prekären Wissenbestands versteht. Ausdrücklich eingeschlossen soll dabei eine Bildung sein, die, wie säkular auch immer, sich als Teil einer Literaturgeschichte versteht, in der ein jeder Text auf anderen Texten aufbaut.

Gestiftet wurde der Preis von Thomas und Catharina Berman, einem Unternehmerpaar aus Stockholm, das, wenn von den Gründen für diese Auszeichnung die Rede ist, immer wieder auf einen auch in Europa wiederkehrenden Antisemitismus verweist. Im Frühjahr 2021 wird die Auszeichnung zum ersten Mal und danach in jährlicher Folge vergeben werden. Bis auf Weiteres wird es den Preis in den kommenden zehn Jahren geben.

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