Neue Sendung für Eva Herman:"Mir ist ein anderer Kopf gewachsen"

Sie kann und will es nicht lassen: Eva Herman startet ab sofort eine wöchentliche Interview-Sendung im Internet zum Thema Familie.

Eva Herman (50) kämpft weiter für ihr Lebensthema, die Familie. Wie schon ihre Kolleginnen Elke Heidenreich und Margarethe Schreinemakers hat die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin das Internet für sich entdeckt: Auf der Familienplattform Familyfair präsentiert Herman nun ihre eigene Sendung. Immer dienstags läuft hier das "Eva Prinzip". Der von ihrem 2006 erschienenen Erfolgsbuch übernommene Name sei eine Fortführung in einem anderen Medium, sagt sie. Neben Interviews mit Scorpions-Sänger Klaus Meine und dem Allzeit-Comedian Karl Dall werden die meisten Gespräche dort selbstreferenziell mit Betreibern von "Familyfair" geführt.

Neue Sendung für Eva Herman: Jeden Dienstag präsentiert Eva Herman ihre Sendung "Das Eva-Prinzip" auf der Internetplattform Familyfair.

Jeden Dienstag präsentiert Eva Herman ihre Sendung "Das Eva-Prinzip" auf der Internetplattform Familyfair.

(Foto: Screenshot: www.familyfair.de)

"Die Reaktion der angefragten Gäste ist erstaunlich positiv, gerade weil es das Medium Internet ist", erzählt Herman auf der Pressekonferenz am Dienstag. Auf der Internetplattform mit dem Motto "Von Familien für Familien" gehe es um Themen wie "Jungs - benachteiligt?" und "Leben im Mutterleib".

Herman, die zum vierten Mal verheiratet ist, schildert den Journalisten, wie die späte Schwangerschaft ihre Sicht der Dinge veränderte. "Mir ist ein anderer Kopf gewachsen", sagt die bekehrte Karrierefrau. "Ich lebe Familie und ich rede nicht nur darüber. Und es gefällt mir sehr gut."

Herman betont, sie bekomme immer noch Angebote für Fernsehsendungen. Das sei aber erstens vom Pensum her nicht möglich - außerdem könne sie heute keine Show im herkömmlichen Sinne mehr moderieren, weil ihre Themen jetzt eine andere Priorität hätten.

Aufsehen erregte die Moderatorin 2006, als sie ihr Buch "Das Eva-Prinzip" veröffentlichte. Dort präsentierte sie konservative Thesen zu Müttern und Familien, die im anschließenden Medienrummel kontrovers diskutiert wurden. Sie musste sich wiederholt dagegen wehren, in die rechte Ecke gerückt zu werden.

Zum Eklat kam es, als Herman im Oktober 2007 von Johannes B. Kerner aus dessen ZDF-Sendung komplimentiert wurden. Auslöser waren umstrittene Äußerungen der Moderatorin zur Familienpolitik des Nationalsozialismus. Ihr damaliger Arbeitgeber, der NDR, reagierte auf den Auftritt mit einer Kündigung. Im darauffolgenden Gerichtsstreit ging es um die Frage, ob Herman freie Mitarbeiterin oder Angestellte beim NDR war - die Art der Beschäftigung spielt beim Kündigungsschutz eine entscheidende Rolle. Im April hatte das Hamburger Landesarbeitsgericht Hermans Klage gegen die Auflösung ihres Arbeitsvertrags bereits zurückgewiesen. Der Streit wird nun fortgesetzt.

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