Neue Reihe:Hinter der Tür

Psychedelische Musik im Import Export

Von Jürgen Moises

Ein "psychedelisches Erlebnis für alle Sinne" soll es werden, das den Gast, sobald er durch die Türe tritt, der Wirklichkeit entreißt. So beschreibt jedenfalls Veit Incandenza alias Veit Oberrauch die Idee hinter "Behind The Green Door", einer neuen, von ihm veranstalteten Reihe mit psychedelischer Livemusik und Kunstinstallationen, die als "Hommage an die 70er Jahre" an diesem Freitag in der Import Export Kantine startet. Konkret zuständig für die musikalische Entgrenzung sind bei der Erstausgabe die Bands Mount Hush, Limestone Whale und Astroboy, für die visuelle die Münchner Fotografin Alvissia alias Aloisia Köhler. Sie wird mit Foto- und Video-Projektionen, Fotodrucken, "symbolischen Elementen" und einer speziellen Beleuchtung den Konzertraum in eine psychedelische Welt verwandeln.

Der Titel der Reihe "Behind The Green Door" ist dem gleichnamigen, legendären Pornofilm aus dem Jahr 1972 entlehnt, in dessen "Schlüsselszene" sieben Minuten lang zu psychedelischer Musik und in ebensolchen Farben auf das Gesicht der Hauptdarstellerin ejakuliert wird. Ein Film, der für Oberrauch für "sexuelle Revolution, für Kunst und Erotik" steht. Dinge, die zusammen mit "freigeistigem Denken" für ihn allgemein die 1970er Jahre symbolisieren. Vergleichbar explizit wird es in der Import Export Kantine zwar nicht werden. Aber auch in Alvissias Bildern dreht sich viel um Erotik, nur wird diese in Verbindung mit symbolischen Naturaufnahmen eher angedeutet, und nicht ästhetisch übersteigert ausformuliert. Konkretere Details will Alvissia, so Veit Oberrauch, aber noch nicht verraten.

Was die Musik betrifft, so geht es dem auch als Musiker und Tontechniker aktiven Oberrauch bei der Premiere seiner neuen Reihe erst einmal darum, "die interessantesten Bands aus der Region" vorzustellen. Dazu gehören Mount Hush aus München, in deren Songs fuzzige und spacige Gitarren auf eine wabernde Hammond-Orgel stoßen. Psychedelische Blues- und Stonerrock-Riffs sind hier jedenfalls garantiert. Bei Limestone Whale aus Regensburg, Nürnberg und Bad Kötzing scheinen noch deutlicher klassische Vorbilder wie Black Sabbath und Led Zeppelin durch, während Astroboy aus Schwandorf wiederum ihre Stoner-Riffs mit Punk- und Pop-Appeal auflockern. Bei der nächsten Ausgabe der zweimonatlich geplanten Reihe wird am 20. April mit Sugar Candy Mountain "eine durchstartende Psych-Pop-Band" aus Los Angeles auftreten, und auch sonst mangelt es, sagt Veit Oberrauch, für die Zukunft nicht "an Bands und Ideen". Hinter der grünen Tür scheint also noch so Einiges zu lauern.

Behind The Green Door, Freitag, 17. Februar, 20.30 Uhr, Import Export Kantine, Dachauer Str. 114

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