Neue Nationalgalerie:Am radikalsten ist die Raufasertapete

Grundinstandsetzung Neue Nationalgalerie Berlin, Deutschland 2012 â€" 2021
David Chipperfield Architects

Die sanierte Neue Nationalgalerie von der Potsdamer Straße aus gesehen.

(Foto: Simon Menges)

Mies van der Rohes heilige Halle in Berlin ist grundsaniert worden. Das Schöne daran: Man sieht ihr kaum was an.

Von Peter Richter

Im Jahr 2014 wurde die Neue Nationalgalerie in Berlin für das Publikum geschlossen. Dann verschwand sie hinter einem Bauzaun. Und als diesen Donnerstag nun die feierliche Schlüsselübergabe der Architekten an den sogenannten Bauherrn stattfand, durfte der feststellen, dass fast alles im Grunde noch genauso aussieht wie zuvor. Etliches sieht sogar noch deutlich mehr aus wie früher, als das zuletzt der Fall gewesen war. Und wenn man nun wissen will, warum es fast sieben Jahre brauchte, um gewissermaßen von A nach A zu kommen: Dann könnte einem Martin Reichert vermutlich mühelos noch einmal genauso lange darlegen, wo überall die Probleme und Herausforderungen lagen. Denn Reichert war der hierfür verantwortliche Partner im Architekturbüro von David Chipperfield, und selbst in einer zweieinhalbstündigen Kurzfassung ist beeindruckend, wie komplex die Aufgabe war, vor allem gemessen daran, dass der Bau jetzt wieder mit pfeifender Unschuld so dasteht, als sei er im Grunde die simpelste und selbstverständlichste Glaskiste der Welt.

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Interior of an underground atomic fallout shelter on Long Island, New York 1955. Courtesy Everett Collection PUBLICATION

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