Hin und wieder muss man alles, was man an Gewissheiten im Kopf hat, mal um 180 Grad drehen, um etwas zu verstehen. Die Musik von Nduduzo Makhathini zum Beispiel, dem Pianisten aus Südafrika, der seit einiger Zeit weltweit gefeiert wird. Das wird er zunächst mal, weil er nicht nur sämtliche emotionalen und handwerklichen Register seines Instruments ausreizt, sondern auch, weil er dieses Vokabular benutzt, um seinen Ideen freien Lauf zu lassen. Und von denen hat er im Sekundentakt so einige, was man neulich im Münchner Jazzclub Unterfahrt erleben konnte. Im Rückblick der Jazzgeschichte wird Makhathini aber mal einen ganz besonderen Platz einnehmen, weil er die Grundfrage des Jazz von hinten aufrollt, und deswegen mit seiner Musik zu ganz anderen, neuen Formen kommt.
Jazz-Album des Jahres:Das ist mehr als Musik
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Nduduzo Makhathini am 30. November im Jazzclub Unterfahrt in München.
(Foto: Werner Siebert)Der Pianist Nduduzo Makhathini rollt den Jazz von hinten auf und hat mit "In the Spirit of Ntu" eines der wichtigsten Alben der Gegenwart veröffentlicht.
Von Andrian Kreye
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