Porträt von Natasha Brown: „Das hier ist nur eine Karriere-Auszeit für mich“

In ihrer Heimat Großbritannien ist sie so etwas wie der literarische Star der Pandemie gewesen: Natasha Brown. (Foto: Suhrkamp Verlag)

Natasha Brown hat in der Finanzindustrie gearbeitet, bevor sie zur gefragten Schriftstellerin wurde. Was kommt als Nächstes? Erst mal ihr zweiter Roman über ein kurioses Verbrechen. Ein Anruf bei der Autorin in London.

MacGuffin ist ein schöner Begriff, den Alfred Hitchcock in die Erzähltheorie eingeführt hat und der kein schottisches Teegebäck bezeichnet, sondern einen Gegenstand, der gesucht wird, eine Aufgabe, die gelöst, oder eine Person, die gefunden werden muss. Seine einzige Funktion ist es, eine Geschichte ins Rollen zu bringen und in Bewegung zu halten. Geläufige Beispiele für einen MacGuffin in der Popkultur des vergangenen Jahrhunderts: ein schwarzer Aktenkoffer in „Pulp Fiction“, dessen Inhalt nie gezeigt wird, der aber einige Gangster das Leben kostet; der Ring in „Herr der Ringe“; die Seltene Erde „Unobtanium“ in „Avatar“, deretwegen die Menschen den Planeten Pandora kolonisieren.