Deutsche Literatur:Kind der Unwirklichkeit

Natascha Wodin setzt  in ihrem neuen Buch "Irgendwo in diesem Dunkel" ihre Vater-Mutter-Erzählungen  fort - und vergegenwärtigt ihre  Kindheit in Deutschland.

Von Hans-Peter Kunisch

Ein Foto am Anfang des letzten Kapitels von Natascha Wodins Erfolgsbuch "Sie kam aus Mariupol" zeigt die zehn Jahre alte Ich-Erzählerin mit hübschem Pagenkopf, aber ernstem, beinahe schon erwachsenem Blick. Ihre kleine Schwester schaut rechts daneben lächelnd in die Kamera. Der Vater der beiden hat eine Hand auf die Schulter der jüngeren gelegt, die andere auf den Grabstein seiner Frau. Sie hat sich zwei Wochen zuvor im Alter von sechsunddreißig Jahren im fränkischen Flüsschen Regnitz bei Forchheim ertränkt.

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