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Nastassja Kinski war lange auf die Rolle der verführerischen Kindsfrau festgelegt - erst spät ist Klaus Kinskis Tochter der Befreiungsschlag gelungen. Nun ist sie 50 - und es ist es still um sie geworden.
Wie bei allen Kindern berühmter Eltern, ist es den Kritikern immer schwergefallen, die Karriere der Nastassja Kinski völlig losgelöst von ihrem berühmten Vater zu betrachten. Zu gut passte die schöne, aufregende Blondine, ...
Text und Bildauswahl: Katharina Riehl/sueddeutsche.de/frey/lala
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... die filmisch jeder Menge Kerle den Kopf verdrehte, zu diesem sperrigen Vater, der vor allem mit psychopathischen Rollen berühmt wurde.
An diesem Montag wird Nastassja Kinski 50 Jahre alt - und es ist in den vergangenen Jahren ruhig um sie geworden. Was ist passiert?
Blickt man zurück auf Ihre Karriere, wird klar, dass der berühmt-berüchtigte Familienname nicht das Einzige war, wovon sich Nastassja Kinski über die Jahre emanzipieren musste.
Geboren wurde sie unter dem Namen Nastassja Nakszynski, so auch der Geburtsname ihres Vaters, ...
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... in Berlin. Mit ihrer Mutter, der Autorin und Lyrikerin Ruth Brigitte Tocki, begleitete sie ihren Vater häufig an dessen Drehorte in Frankreich, Italien und Spanien, wo das Mädchen schnell die unterschiedlichen Landessprachen lernte.
Nach der Scheidung ihrer Eltern, zog Nastassja Kinski mit ihrer Mutter nach München, zeitweise lebten die beiden in einer Kommune. Das Gymnasium brach die junge Frau mit der Mittleren Reife ab, sie hatte zu diesem Zeitpunkt bereits anderes im Sinn: Sie wollte Tänzerin werden.
Die Aufnahme zeigt Nastassja Kinski im Jahr 1999 mit einem Fan.
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Dass man Nastassja Kinski sicherlich unrecht tut, wenn man ihre Karriere allein von Ihrer engen Verwandtschaft zu Klaus Kinski ableitet, erkennt man an der Episode mit Wim Wenders. Dem fiel die schöne Blondine im Jahr 1974 in einer Diskothek auf. Ohne zu ahnen, um wen es sich handelte, bot er ihr die Rolle der kleinen Tänzerin und Artistin Mignon in seinem Film Falsche Bewegung an - im Vorspann zum Film erscheint sie mit ihrem richtigen Namen Nakszynski.
Ihren großen Durchbruch hatte Nastassja Kinski aber erst drei Jahre später. Gemeinsam mit Christian Quadflieg spielte sie die Hauptrolle im Skandal-Tatort - "Das Reifezeugnis", in dem es um das Liebesverhältnis zwischen einer Schülerin und ihrem Lehrer geht.
Die Rolle der verführerischen Sina ...
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... hat Nastassja Kinski schnell zum Shootingstar gemacht, sie aber auch auf Jahre festgelegt.
Die Rolle der nymphenhaft-verführerischen Kindsfrau schien der zarten Nastassja wie auf den Leib geschrieben, kaum etwas anderes wurde ihr angeboten. Wenig hilfreich war in dieser Hinsicht natürlich die Tatsache, dass sie im Jahr 1976 auf Roman Polanski traf, gegen den in den USA wegen einer Affäre mit einer Minderjährigen ermittelt wurde. Kinski machte den Regisseur zu ihrem Mentor, sie wirkte wie eine Muse an der Seite des großen Regisseurs. Der Regenbogenpresse gefiel's.
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In den frühen achtziger Jahren konnte Nastassja Kinski zwar viele hochgelobte Filme drehen, zum Beispiel Francis Ford Coppolas leider erfolgloses Filmmusical One From the Heart oder den hochgelobten Thriller Cat People. Es sollte trotzdem noch ein paar Jahre dauern, bis Nastassja Kinski sich endgültig von ihrem alten Rollenleitbild befreien konnte. Und wieder half ihr Wim Wenders.
Der stellte sie 1984 vor ihre bislang größte künstlerische Herausforderung, als er sie für die weibliche Hauptrolle Jane in Paris, Texas besetzte, eine anspruchsvolle Charakterrolle in einem Filmklassiker.
In den Jahren darauf blieb eine Fangemeinde Nastassja Kinski treu - Erfolg beim breiten Publikum hatte aber keiner ihrer Filme. Werke wie Terminal Velocity oder One Night Stand (Bild) bekamen zwar teils gute Kritiken, floppten aber allesamt an den Kinokassen.
Kinski übernahm ...
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... in dieser Zeit auch immer wieder Rollen in TV-Produktionen wie zum Beispiel dem Drama Bella Mafia.
Ihren bislang letzten nennenswerten Erfolg feierte sie im Jahr 2003. Da spielte sie ...
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... an der Seite von Rupert Everett und Catherine Deneuve in der Verfilmung des Briefromans Gefährliche Liebschaften. Die eigentlich im 18. Jahrhundert angesiedelte Geschichte einer Verführung wurde ins Paris der sechziger Jahre verlegt. Der Film wurde von der Kritik nicht allzu positiv aufgenommen.
Seither ist nur wenig zu hören von Nastassja Kinski. Ihren bislang letzten Film brachte sie 2006 in die Kinos. In David Lynchs Inland Empire taucht sie jedoch nur als sogannte Special Appearance auf, spielt also sich selbst, was in einem Fall wie dem ihren wohl kaum als gutes Zeichen für die Karriere gewertet werden kann.
Nastassia Kinski hat schon seit den neunziger Jahren eigentlich hauptsächlich mit ihrem Privatleben von sich reden gemacht. Zunächst machte sie ...
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... mit einem Gerichtsstreit um ihre Kinder Aljosha und Sonja (Mitte) aus ihrer ersten Ehe mit dem ägyptischen Filmproduzenten Ibrahim Moussa auf sich aufmerksam. Später war es vor allem ihre Beziehung zu dem deutlich älteren Musiker und Michael-Jackson-Produzenten Quincy Jones, über die sich die Klatschpresse gern und breit ausließ. Aus dieser Partnerschaft stammt ihre 1993 geborene Tochter Kenya (links im Bild).
Seit Jahren lebt Nastassja Kinski in Los Angeles - und während sich in Bezug auf Filmrollen nicht mehr sehr viel tut, engagiert sie sich heute eben ehrenamtlich.
Nastassja Kinski ist der Rolle der ewigen Tochter und des ewigen Mädchens mit ihren 50 Jahren seit langem entwachsen. Der Zeit ihrer großen Rollen aber wohl auch.