Nan Goldin hat mit ihrer Kamera Bilder erschaffen, mit denen die Souveränität und eine funkelnde, fast aristokratische Schönheit in das zeitgenössische Porträt zurückkehrten. Ihre Aufnahme "Jimmy Paulette after the Parade" (1991) zeigt einen Crossdresser in seinem goldenen Bikini-Top, das blondierte Haar ist zerrupft, und aus dem gepuderten Gesicht leuchtet der Mund granatrot. Sein Blick unter den türkisblauen Lidern ist genauso kühl und würdig wie der von, beispielsweise, Thomas Gainsboroughs "Blue Boy" (1770) - der blickt genauso hoheitsvoll zurück aus dem Porträt. Ein Privileg, das lange nur Königen zustand, großen Denkern - oder Künstlern.
Dokumentarfilm:Im Rausch des Erzählens
Lesezeit: 5 min
Fotografin Nan Goldin in einer Szene aus "All the Beauty and the Bloodshed".
(Foto: -/dpa)Laura Poitras hat einen Film über die Fotografin Nan Goldin und ihren Kampf gegen schmutziges Geld in der Museumswelt gemacht. Doch ist das noch Dokumentation oder schon ein eigenes Kunstwerk?
Von Catrin Lorch
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Liebe und Partnerschaft
»Die meisten Paare reden nur fünf bis zehn Minuten pro Tag richtig«
Psychologie
"Eine akkurate Selbsteinschätzung dient unserem Wohlbefinden"
Gesundheit
Wann es richtig ist, den Rettungsdienst zu rufen
Kinderschlaf
Wie schläft mein Kind endlich durch?
Psychologie
Wie man im Alter geistig fit bleibt