Geiseldiplomatie in Iran:Die verlassene Gefangene

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Sieben Monate Einzelhaft und mehr als 1000 Stunden Verhöre durch die Revolutionsgarde: Demonstranten zeigen Ende Juli vor dem Auswärtigen Amt in Berlin ein Foto der Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi (li.), die bei einem Familienbesuch 2020 festgenommen und im August 2021 zu zehn Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt wurde. (Foto: Ina Fassbender/AFP)

Seit vier Jahren sitzt die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi in Teheran in Haft – als Geisel des Regimes. Das Auswärtige Amt weiß Bescheid, tut aber nichts. Ist das noch stille Diplomatie oder schon Zynismus?

Gastbeitrag von Natalie Amiri

„Olaf, sag was“ steht auf weißen DIN-A4-Blättern, die Dutzende Frauen aus Köln, Berlin, Hamburg und weiteren Städten in ihren Händen halten. Am 4. August posten sie zeitgleich auf ihren Instagram-Kanälen. Ihr Appell richtet sich wenige Tage nach dem historischen Gefangenenaustausch mit Russland und Belarus an den Bundeskanzler. „Wir fordern, dass auch Sie sich endlich persönlich für die Freilassung der deutschen Staatsbürgerin Nahid Taghavi einsetzen. Seit bald vier Jahren sitzt sie in Teheran in Geiselhaft.“

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