Nachruf:"Sweet"-Bassist Steve Priest ist tot

Von Andrian Kreye

Steve Priest 2011 in Los Angeles. (Foto: Riccardo S. Savi/Getty Images)

Steve Priest ist tot, Bassist und Co-Sänger der Londoner Band The Sweet. Wer in den Siebzigerjahren jung war, wird The Sweet auf ewig mit Nachmittagen am Autoscooter oder Fummelparties in Hobbykellern verbinden. Bei Ilja Richters ZDF-Sendung "Disco" waren sie Stammgäste. Die Musiker mit ihren silberfarbenen Overalls, Plateauschuhen und toupierten Mähnen spielten eine etwas leichter verdauliche Version des Glamrock, der damals Geschlechterrollen und Sexualität in Frage stellte. Bei Sweet war das immer mehr Kostümball, als "Genderbending". Zu ihrem Hit "Wig Wam Bam" trat Steve Priest bei der Sendung Top of the Pops auch mal im Indianerkopfschmuck auf, zum Song "Block Buster" (benannt nach einer deutschen Fliegerbombe) mit Pickelhaube und Hitlerbärtchen. Die Kritik zählte sie deswegen nicht wie David Bowie, T. Rex oder Roxy Music zum "High Glam", sondern zum "Low Glam".

Auch musikalisch. Ihre Hits wie "Ballroom Blitz", "Teenage Rampage" oder "Fox on the Run" waren schlichter Rock and Roll mit etwas lasziverem Gesang und zunehmend verzerrten Gitarren. In den letzten Jahren tourte Priest als The Sweet mit Studiomusikern durch die USA. In Europa hält Gitarrist Andy Scott die Rechte am Bandnamen, der nun letzte Überlebende der Band. Am 4. Juni ist Steve Priest gestorben. Er wurde 72 Jahre alt.

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