Es war der 18. Mai 2014, an dem der studierte Literaturwissenschaftler und praktizierende Historiker Wolfgang Schivelbusch seinen Abschied von New York feierte. Eine Menge Leute standen in seiner kleinen Hochhauswohnung im 25. Stock auf der Greenwich Street in Tribeca: Forscherkollegen aus den verschiedenen Universitäten und Bibliotheken der Stadt waren da, aber zum Beispiel auch der junge Chefredakteur des "Cabinet"-Magazins von drüben aus Brooklyn. Es gab Getränke, und es gab Cracker, aber vor allem gab es Bücher, von denen man sich aussuchen sollte, was einen selber vielleicht weiterbringen würde. Denn Schivelbusch wollte sie nicht mit nach Deutschland nehmen bei seiner endgültigen Rückkehr nach fast viereinhalb Jahrzehnten der Pendelei zwischen New York, wo er das Winterhalbjahr über forschte und schrieb, und Berlin, wo er mit seiner Frau die Sommer verbrachte.
Nachruf auf Wolfgang Schivelbusch:Verlust und Neugier
Privatgelehrter, privat: Wolfgang Schivelbusch vor zweieinhalb Jahren in seinem Landhaus in Brandenburg.
(Foto: Maurice Weiss/Ostkreuz)Der Publizist Wolfgang Schivelbusch ist tot. Eine Erinnerung an Küchentischgespräche in New York wie Berlin - und an seine Bücher.
Von Peter Richter
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