Süddeutsche Zeitung

Nachruf:Robert Vaughn gestorben

Er war einer der "Glorreichen Sieben" und bekam eine Oscarnominierung für das Drama "Der Mann aus Philadelphia". Diese Auftritte waren seine Eintrittskarte ins TV-Geschäft, er wurde einer der großen Serienstars der Sechziger.

Von David Steinitz

Der Schauspieler Robert Vaughn war ein Kind des New Yorker Showgeschäfts der Fünfziger, der Vater arbeitete beim Radio, die Mutter am Theater. Der junge Robert wollte zunächst Journalist werden, warf das Studium aber nach einem Jahr hin und zog an die Westküste, wo er wortwörtlich klein beim Film anfing: 1956 hatte er seinen ersten Kinoauftritt als Speerträger im Komparsenheer des Monumentalfilms "Die zehn Gebote".

Aber schon bald rückte Vaughn auf, er war 1960 einer der "Glorreichen Sieben" an der Seite von Steve McQueen und bekam im selben Jahr eine Oscarnominierung für das Drama "Der Mann aus Philadelphia". Diese Auftritte waren seine Eintrittskarte ins TV-Geschäft, wo er einer der großen Serienstars der Sechziger wurde. Sein größter Coup: die Rolle des Napoleon Solo in der Agentenserie "Solo für O.N.C.E.L.". Eine dreiste Bond-Persiflage, die sich deutlich mehr anarchischen Humor zutraute als die 007-Filme. Nach diesem Auftritt blieb Vaughn vor allem beim Fernsehen, spielte im "A-Team", in "Columbo", in "Law & Order".

"Durch eine bescheidene Menge an Talent und Aussehen", sagte er, "ist es mir gelungen, meine 15 Minuten Ruhm auf ein halbes Jahrhundert auszudehnen." Bereits am Freitag ist Robert Vaughn im Alter von 83 Jahren an Leukämie gestorben.

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Quelle:
SZ vom 15.11.2016
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