Nachruf: Mario Vargas Llosa:Ein wahrer Kosmopolit

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Der mit literarischer Vorstellungskraft lebt, könne „nicht besonders glücklich sein mit dieser Welt“: Der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa (1936–2025).
Der mit literarischer Vorstellungskraft lebt, könne „nicht besonders glücklich sein mit dieser Welt“: Der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa (1936–2025). (Foto: Anne-Christine Poujoulat/AFP/dpa)

Er schrieb gegen Autoritäten an und wurde selbst zur Autorität: Der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa ist gestorben. Er erlebte die größten Ehren, aber auch scharfe Angriffe, als er sich gegen die Linkspopulisten wendete.

Von Sebastian Schoepp

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung hat der damals 81-jährige Mario Vargas Llosa 2016 eine schwerwiegende Befürchtung geäußert: „Ich bin mir sicher, dass man nach meinem Tod Schlimmes über mich sagen wird.“ Doch was sollte das sein? Ist es schlimm, nach dessen Tod über einen Schriftsteller zu sagen, dass er viele sehr gute und sehr wenige schlechte Bücher geschrieben hat? Kann man jemandem vorwerfen, dass er in mehr als acht Jahrzehnten Leben seine politische Einstellung einmal um 180 Grad gedreht hat? Kann man sich moralisch darüber auslassen, dass er mit über 80 Jahren seine Frau verließ, um mit einer anderen zu leben? Hat nicht jeder Mensch das Recht, radikale Schlüsse aus der eigenen Unzufriedenheit zu ziehen?

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