Nachruf:Himmel oder Hölle, entweder oder

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Auch im höheren Alter stets ein rabenschwarz schlechtes Vorbild: Jerry Lee Lewis bei einem Auftritt in New York 2006. (Foto: Dima Gavrysh/dpa)

Der Mann, der Klaviere zum Brennen brachte, ist tot: Jerry Lee Lewis ist mit 87 Jahren gestorben, zu Hause in Mississippi.

Von Joachim Hentschel

Dass einer ein Jünger des Herrn sein kann und zugleich ein so gottverdammter Teufel, eine popkulturelle Jahrhundertikone und ein rabenschwarz schlechtes Vorbild, ein Held und ein giftiger Scheißkerl, das kriegt man immer noch kaum zusammen. Das galt - im vorliegenden Fall des Sängers, Klavierspielers und Bühnenperformers Jerry Lee Lewis - sogar lange als eine Art Running Gag: Lewis, der gefährlichste Rock'n'Roller aller feurig gesengten Zeiten, der uns trotzdem alle überleben würde. Der Mann, den sie "The Killer" nannten. Obwohl oder gerade weil er einmal seinem Bassisten in die Brust schoss (der Mann überlebte) und am Tod von zweien seiner insgesamt sieben Ehefrauen einigen fundierten Verdachtsmomenten nach nicht ganz unbeteiligt gewesen sein soll.

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