Nachruf:Der Klarinettist Perry Robinson ist tot

Nachruf: Perry Robinson war ein New Yorker Jazz- klarinettist, der vor allem in der Avantgarde spielte. Er arbeitete mit Charlie Haden und Gunter Hampel.

Perry Robinson war ein New Yorker Jazz- klarinettist, der vor allem in der Avantgarde spielte. Er arbeitete mit Charlie Haden und Gunter Hampel.

(Foto: M. Jörgens)

Er spielte mit den Pionieren der freien Musik wie Charlie Haden und Gunter Hampel. Nun ist er mit 80 gestorben.

Von Andrian Kreye

Eigentlich war der in der vergangenen Woche verstorbene Klarinettist Perry Robinson in der Jazzgeschichte seines Instruments der avantgardistische Scheitelpunkt des Dreigestirns mit Benny Goodman (Swing), Jimmy Guiffre (Cool) und eben ihm selbst im Free Jazz. Vor allem seine Hartnäckigkeit, an einem Instrument festzuhalten, das seit den Frühzeiten des Jazz zur ewigen Leadstimme in Dixieland-Bands verdammt war. Oder eben als Zweitinstrument der Saxofontitanen.

Für Perry Robinson war das Saxofonspiel der häufige und eher leidenschaftslose Versuch, Jobs zu bekommen. So richtig aufgeblüht ist er nur an der Klarinette. Auf gut 120 Jazz-Alben hat er mitgespielt, ein gutes Dutzend unter eigenem Namen aufgenommen. Für die Progressiven seiner Musik war er einer der ganz Großen. Er hat in Charlie Hadens Liberation Music Orchestra mitgespielt und in Gunter Hampels Galaxy Dream Band. Und immer wieder führte er vor, wie man aus der Klarinette mindestens so viel Ausdruck herausholen kann, wie aus den Saxofonen.

Das mit der Wiege war bei ihm buchstäblich. Er wuchs in New York als Sohn des Komponisten und Arrangeurs Earl Robinson auf, traf schon als Kind Legenden wie Paul Robeson, Pete Seeger und Woody Guthrie. Er wurde 80 Jahre alt.

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