Süddeutsche Zeitung

Nach Missbrauchsvorwürfen:Sony Music beendet Zusammenarbeit mit R. Kelly

  • Der öffentliche Druck auf R. Kellys Plattenfirma hatte sich zuletzt erhöht, Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal um den Musiker zu ziehen.
  • Auch mehrere namhafte Künstler bezogen öffentlich Stellung gegen R. Kelly - darunter Lady Gaga.

Das zum Konzern Sony Music gehörende Label RCA soll Medienberichten zufolge seine Zusammenarbeit mit dem Sänger R. Kelly beendet haben. Das berichten das Magazin Billboard und die New York Times unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Insider. Auf der RCA-Website, wo Künstler wie Britney Spears, Justin Timberlake und Usher gelistet werden, tauchte R. Kelly am Freitag nicht mehr auf.

Gegen den 52-Jährigen waren in den vergangenen Wochen alte Missbrauchsvorwürfe wieder laut geworden, angestoßen durch die Dokumentation Surviving R. Kelly beim TV-Sender Lifetime. Der Musiker hat bisher sämtliche Vorwürfe abgestritten und erklärt, Opfer einer Rufmord-Kampagne zu sein.

Zuletzt hatte sich der öffentliche Druck erhöht - auch auf die Plattenfirma des Musikers. Mehrere namhafte Künstler schlossen sich der #MuteRKelly-Bewegung in den sozialen Medien an und bezogen öffentlich Stellung gegen den Sänger. So etwa Lady Gaga, die sich auf Twitter für die Zusammenarbeit mit ihm entschuldigte und ankündigte, einen gemeinsamen Song nicht mehr bei den Streamingplattformen anzubieten. In der Dokumentation kommt außerdem Kellys Musikerkollege John Legend zu Wort, der sich mit den mutmaßlichen Opfern solidarisiert.

Sprecher von RCA, Sony und R. Kelly waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die Website Variety berichtete, RCA wolle den Schritt nicht nach außen kommunizieren. So sollten offene Fragen "verantwortungsvoll" geklärt und rechtliche Folgen vermieden werden.

Kelly hatte bei RCA seit 2012 vier Alben veröffentlicht, zuletzt das Weihnachts-Album "12 Nights of Christmas" im Herbst 2016. Nach Informationen von Variety müsste er dort vertragsgemäß eigentlich noch zwei Alben veröffentlichen.

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SZ.de/dpa/jobr
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