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Musik - Weißenfels:Musikalische Spaziergänge auf den Spuren von Heinrich Schütz

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Dresden/Weißenfels (dpa) - Fans alter Musik können jetzt auf neue Technik bauen und den Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672) und sein Schaffen an Originalschauplätzen erleben. Seit Dienstag sind an früheren Wirkungsstätten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen musikalische Spaziergänge auf seinen Spuren möglich. Mit einer App werden Musikfreunde in Bad Köstritz, Dresden, Weißenfels und Zeitz zu Hörstationen geleitet und können dort eigens für den jeweiligen Ort produzierte Audiodateien nutzen. Wird der etwa 10 bis 15 Meter umfassende Radius der Hörstation verlassen, endet das Hörerlebnis.

Hinter der Aktion steht das Heinrich Schütz Musikfest, das sich dem Wirken des barocken Meisters widmet und jedes Jahr ein Festival ausrichtet. "Seine Zeit, sein Wirken und sein Schaffen sind damit neu und auf ganz neue Weise zu entdecken", teilten die Organisatoren am Dienstag mit. An den Stationen sind nicht nur Werke von Schütz zu hören. Der Nutzer erhält auch Informationen über Leben und Schaffen des Komponisten. Die Soundwalks sind über eine kostenlose App namens "SWALK" abrufbar, die Orte mit Hinweistafeln gekennzeichnet. Bis 2022 sollen weitere Stationen und somit ein Klangnetz aller wichtigen Schütz-Orte in Deutschland entstehen.

Die ersten Hörpunkte in Weißenfels betreffen das Wohnhaus und den Alterssitz von Schütz, den ehemaligen Gasthof "Zum Schützen", das Rathaus, die Kirche St. Marien, das Gasthaus "Zum goldenen Ring" und den Stadtbalkon an der Saale. In Dresden ist der Meister auf dem Neumarkt und am Schütz-Denkmal am Zwingerteich zu hören. Zeitz präsentiert ihn im Dom St. Peter und Paul und auf Schloss Moritzburg. In Bad Köstritz ist Schütz in seinem Geburtshaus und am Denkmal gegenüber zu erleben.

Heinrich Schütz (1585-1672) gilt als erster deutscher Komponist von europäischem Rang. Er stammte aus dem thüringischen Bad Köstritz und wuchs in Weißenfels auf. Ab 1617 erlangte er als Kapellmeister am Hof in Dresden Ruhm. Unter seiner Führung erlebte die heutige Sächsische Staatskapelle Dresden ihre erste Blütezeit.

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