... und dann ist es genau dieses Leuchten, das die ansonsten strikt geometrischen Bilder erwärmt - bei Tag und bei Nacht: Moby hat das Licht entdeckt. Was seine Fans an seinen teils tieftraurigen sphärischen Klängen schon immer liebten ("Why Does My Heart Feel So Bad?", 1999), nämlich den unablässigen Hoffnungsschimmer inmitten größter Seelenpein, das hat der Künstler nun auch optisch und öffentlich sichtbar gemacht.
Das ist schön, das ist genauso konsequent wie sein Künstlername, der sich vom Weltklassiker Moby Dick ableitet, den sein Ur-Ur-Großonkel Herman Melville 1851 veröffentlichte. Und es ist genauso konsequent wie Mobys Weltsicht, die ihn schon so lange wie er Musik und Fotos macht auch vegan leben und sich für Tierrechte einsetzen lässt.
Aber: Die Musik, die auf dem neuen Album noch lässiger daherkommt als alle bisherige Moby-Musik, ist so wohlig plätschernd, dass sie in ihrer freundlich melancholischen Harmlosigkeit schon fast wieder zäh wirkt. Vom Hocker reißt einen das nicht. Muss es aber auch nicht: Man kann das Album Destroyed prima beim Durchblättern des Coffee-Table-Books Destroyed hören. Und hat dann viel Verständnis für den armen reichen Moby in seiner schönen einsamen Welt. Auch wenn man einen idiotischen Chef hat und die Heizung manchmal nicht funktioniert.
Mobys Fotos sind noch bis zum 4. Juni in einer Ausstellung der Seven-Gallery in Berlin zu sehen. Am Sonntag, 29. Mai, gibt er ein Konzert im Kölner E-Werk.