Musik - Neuwied:Weiter Probenverbot: Verband beklagt Ungleichbehandlung

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Mainz (dpa/lrs) - Die in der Corona-Krise lahmgelegten Chöre in Rheinland-Pfalz beklagen eine Ungleichbehandlung im Vergleich mit Gesangsgemeinschaften in benachbarten Bundesländern. Dort seien Chorproben mit geeigneten Hygieneregeln entweder schon erlaubt oder ihr baldiger Neustart in Aussicht gestellt worden, teilte der Chorverband Rheinland-Pfalz mit. Auch der einst von der Landesregierung genannte 10. Juni als Termin für Veranstaltungen mit bis zu 75 Teilnehmern in geschlossenen Räumen gelte nicht für Chorproben.

An einer Online-Petition des Chorverbandes Rheinland-Pfalz beteiligten sich seit 17. Mai bislang mehr als 2600 Unterstützer. Laut dem Verein stehen Existenzen von Chorleitern auf dem Spiel. Die ersten der landesweit fast 3500 Amateurchöre hätten nach mehr als zwei Monaten Probenverbot bereits aufgegeben. Der Verband verwies auf sein Hygienekonzept mit beispielsweise drei Metern Abstand zwischen den Sängern sowie Messungen der Körpertemperatur am Eingang der Probenräume. Bei bekanntgewordenen Corona-Ansteckungen durch Chorproben hätten sich zu viele Sänger auf zu engen Raum gedrängt.

Das Kulturministerium bestätigte, dass es in Rheinland-Pfalz "für einen verantwortungsvollen Neustart des Chorbetriebs" vorerst noch keinen Termin gebe. Wie viele Viren verbreitet sich auch Sars-CoV-2 durch die Luft. Als Tröpfcheninfektion, aber auch in Form sogenannter Aerosol-Partikel, also kleinster Schwebeteilchen. Laut dem Mainzer Kulturministerium werden gerade beim Singen "besonders viele Aerosole ausgestoßen, so dass eine besonders hohe Ansteckungsgefahr besteht". Zudem nehmen Sänger beim Einatmen "besonders viele Viruspartikel" auf.

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