Musik - Halberstadt:Klanginstallation für John Cage macht Zeit hör- und sichtbar

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Halberstadt (dpa/sa) - Kann man Zeit hör- und sichtbar machen? Antworten auf diese Frage liefert die nach Veranstalterangaben weltweit einzigartige Klanginstallation "Decay", die anlässlich des 110. Geburtstages des Komponisten John Cage (1912-1992) in Halberstadt aufgeführt wird. Nach der Vernissage am Montag kann sie bis zum 2. Oktober im Taubenturm am ehemaligen Kloster St. Burchardi besichtigt und erlebt werden. In dem Gebäude wird das auf 639 Jahre angelegte Orgelstücks ORGAN²/ASLSP ("As Slow aS Possible") von Cage aufgeführt. Es begann am 5. September 2001 mit einer Pause.

Das von den Multimediakünstlern Paul Hauptmeier und Martin Recker realisierte Projekt speist und verändert sich den Angaben zufolge aus radioaktiven Daten. Beim künstlerischen Konzept gehe es ums Komponieren mit atomarem Zerfall. Es gehe um sensorgestützte Komposition und multisensorische Wahrnehmung, hieß es. Besucherinnen und Besucher sehen eine fast zwei Meter hohe Stele und können beim Durchqueren des akustischen Feldes Klänge hören. Diese entstehen durch freigesetzte Wassertropfen, die auf kleinen Metallplatten Töne erzeugen. Die Installation verändere sich ständig, hieß es weiter.

Die Klanginstallation "Decay" ist Teil der aktuellen IV. MKH Biennale für zeitgenössische Kunst in Halberstadt und gehört zum "Impuls"-Festivals für neue Musik Sachsen-Anhalt.

© dpa-infocom, dpa:220905-99-633278/2

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