Musik - Berlin:Rosenberg: Frauen müssen "20.000 Mal lauter brüllen"

Musik - Berlin: Marianne Rosenberg singt. Foto: Malte Krudewig/dpa
Marianne Rosenberg singt. Foto: Malte Krudewig/dpa (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) - Sängerin Marianne Rosenberg (67, "Er gehört zu mir") hat nach eigenen Worten erlebt, dass sie als Frau "vollkommen unterschätzt" wurde. "Die eigene Arbeit zu machen, Musik zu schreiben, Musik zu produzieren, die Etats reinzuholen - das hat lange gedauert, bis man mir das anvertraut hat", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Sie findet: "Als Frau muss man 20.000 Mal lauter brüllen und Theater machen, um überhaupt gesehen zu werden und sich durchzusetzen."

Vor den Rapperinnen in Deutschland habe sie Respekt, so Rosenberg. "Auch wenn ich manchmal sage, dieses Vokabular, was ihr euch von den Männern holt, stellt teilweise eine eigene Diskriminierung dar - was diese jungen Frauen aber nicht so empfinden. Es ist eine andere Generation, die gehen ihren eigenen Weg."

Ansonsten könne sie im deutschen Musikbusiness diese Kraft kaum erkennen. "Die älteren Frauen ducken sich alle weg und versuchen so unauffällig wie möglich, Reparaturen an sich durchzuführen, damit sie noch irgendwie geduldet werden auf der Bühne." Da müsse ein neues Selbstbewusstsein her. "Da weht uns auch eine Menge Wind von der männlichen Seite ins Gesicht."

Rosenberg, die seit den 1970er Jahren die deutsche Musiklandschaft prägt, veröffentlicht am 8. Juli ein neues Album. Auf "Diva" singt sie deutsche Coverversionen von Hits aus der Disco-Ära.

© dpa-infocom, dpa:220705-99-910139/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: