Süddeutsche Zeitung

Musical:Liebe und Zweifel

Von pop

Jesus hat kein Handy. Auch nicht als Superstar von Heute. Regisseur Cusch Jung ist da sehr klar: "Ich brauche kein Mobiltelefon und keinen Computer, um modern sein zu wollen", sagt er. Das Moderne definiert er bei seiner Inszenierung von Andrew Lloyd Webbers Musical "Jesus Christ Superstar", die an diesem Samstag, 29. Juni, in Augsburg Premiere hat, nicht über Displays. Ihm reichen die Darsteller, die mit ihren Frisuren, Tattoos, Bewegungsabläufen ohnehin sehr heutig sind. Und die Kostüme von Aleksandra Kica orientieren sich an den leichten, fließenden Gewändern aus dem Nahen Osten. Fertig. Erzählen will der Regisseur auf der Freilichtbühne am Roten Tor, die als großes Amphitheater gestaltet wurde, von den beiden großen Themen, die seiner Meinung nach das Musical um die letzten sieben Tage im Leben Jesus Christus ausmachen: Liebe und Zweifel, also von zutiefst menschlichen Angelegenheiten von und zwischen Jesus, Judas und Maria Magdalena. Damit dies jeder versteht, lässt Jung das komplette Stück auf Deutsch sprechen und singen. Markus Neugebauer ) hat die Titelrolle übernommen. Der Österreicher, der sowohl mit Band unterwegs ist, als auch als Darsteller, im Fernsehen wie auch auf der Bühne, ist von seiner Stimme und seiner Physis her kein zarter Erlöser, sondern ein bisweilen durchaus aggressiv wirkender Revolutionär. Sidonie Smith und David-Michael Johnson stehn ihm bei den 22 Aufführungen zur Seite, natürlich auch ohne Handy.

Jesus Christ Superstar, Samstag, 29. Juni, 20.30 Uhr, Freilichtbühne am Roten Tor, Augsburg

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SZ vom 29.06.2019/cat
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