Zum Beispiel die Sache mit dem Direktorenzimmer. Als Lilli Hollein ihr Büro im Museum für Angewandte Kunst (MAK) in Wien, das größenmäßig einem mittleren Ballsaal entspricht, im Herbst als neue Generaldirektorin beziehen sollte, lehnte sie ab. Der Größe wegen, aber auch der Botschaft. "Die MAK-Direktion ist ein unglaublich prestigereicher großer Raum", sagt sie. Den wollte sie lieber öffnen. Nun ist dort die erste Ausstellung unter ihrer Leitung zu sehen. "Relax", eine pandemisch düstere Rauminstallation von vier Künstlern, die an die legendäre Loos American Bar in Wien anknüpft und bei der grell beleuchtete Getränkeautomaten den Job der Barkeeper übernommen haben. Und wo die ansonsten große Leere des Raumes unter der historischen Kassettendecke aus Holz noch einmal klarmacht, worum es hier ehemals ging: ums Repräsentieren.
MAK-Chefin Lilli Hollein:"Hey, geh rein und schau, was du entdeckst!"
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Lilli Hollein, seit Herbst Generaldirektorin des Museums für Angewandte Kunst in Wien, will vieles verändern. Weil Museen Spaß machen sollen. Das hat sie von ihrem Vater gelernt.
Von Laura Weißmüller
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