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Museen - Renthendorf:Eröffnung der sanierten Brehm-Gedenkstätte Ende August

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Renthendorf (dpa/th) - Nach jahrelanger Generalsanierung soll die Brehm-Gedenkstätte in Renthendorf (Saale-Holzland-Kreis) am 29. August feierlich wiedereröffnet werden. Dann erwartet die Besucher nicht nur das nach historischem Vorbild rekonstruierte Anwesen am Geburts- und Sterbeort des Naturforschers Alfred Brehm ("Brehms Tierleben"), sondern auch eine neue interaktive Dauerausstellung. Sie werde sich auf vielfältige Weise mit der Beziehung zwischen Mensch und Tier beschäftigen, sagte Gedenkstättenleiter Jochen Süss der Deutschen Presse-Agentur.

Seit 2014 wird die marode Gedenkstätte saniert. Ziel war es, das Gebäude und die Außenanlagen in den Zustand der Entstehungszeit um 1865 zurückzuversetzen. Das sei "ohne jeden Kompromiss" so umgesetzt und dafür bisher rund 1,7 Millionen Euro investiert worden, betonte Süss. Die Generalsanierung sei bis auf einige Restarbeiten wie die Rekonstruktion historischer Tapeten in einigen Räumen sowie die originalgetreue Bepflanzung des Rosengartens abgeschlossen. Für die Arbeiten im Rosengarten stehe die Stiftung in Kontakt mit dem Europa-Rosarium in Sangerhausen.

Derweil bereitet ein Beirat die neue Ausstellung vor. Dafür stelle das Land rund 620 000 Euro zur Verfügung, sagte Süss. Die Schau soll über das Leben und Wirken Alfred Brehms und seines Vaters, dem Pfarrer und Ornithologen Christan Brehm, hinausgehen. Anhand moderner Präsentationsformen solle auch das Verhältnis des Menschen zu Tieren beleuchtet werden - etwa in Themenbereichen wie "Tiere essen" oder Intelligenz bei Mensch und Tier.

Der Zoologe Alfred Brehm (1829-1884) bereiste im 19. Jahrhundert für Studienzwecke ferne Länder und brachte schließlich mit seiner populärwissenschaftlichen Enzyklopädie "Illustrirtes Thierleben" die Tiere ferner Länder in die Wohnzimmer seiner Zeitgenossen. Das Werk wurde in etliche andere Sprachen übersetzt und machte ihn weit über die Grenzen Thüringens und Deutschlands hinaus bekannt. So steht das Ostthüringer Museum mit dem Auswärtigen Amt für eine Ausstellung in Kasachstan in Kontakt, wie Süss erläuterte. Dorthin hatte es den Naturforscher bei einer seiner Forschungsreisen einst verschlagen.

Trotz der Sanierungsarbeiten präsentiert sich die Gedenkstätte mit einer Ausstellung und ihrer Sammlung im benachbarten Pfarrhaus. Dort werden Besuchern auch Führungen angeboten. Zudem können sich Interessierte nach Anmeldung bei einer Führung unter dem Titel "Gläserne Baustelle" über den Stand der Arbeiten im Brehm-Haus informieren.

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