Köthen (dpa/sa) - Um Platz für Sanierungsarbeiten zu schaffen, zieht die historische Naumann-Sammlung aus dem Schloss Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) seit diesem Montag in ein Interimsquartier. Zunächst würden Bücher, Aktenbestände und Möbel gepackt, teilte die Schlossverwaltung mit. Bis Ende des Monats sollen die 113 Vitrinen der Vogelsammlung folgen. Für Besucher seien die Exponate am vorübergehenden Standort jedoch nicht zugänglich. Zum Ausgleich seien dafür Veranstaltungen wie eine Lesereihe und anderweitige Ausstellungen geplant.
Das Naumann-Museum ist bereits seit einem halben Jahr geschlossen. Geplanter Abschluss der Arbeiten sei derzeit Ende 2022. Saniert werden sollen Dach und tragende Wände. Dafür sind der federführenden Kulturstiftung Sachsen-Anhalt vom Bund 248 000 Euro aus dem Programm für "Nationale wichtige Kulturdenkmale" zur Verfügung gestellt worden. Insgesamt würden für die beiden geplanten Bauabschnitte 950 000 Euro bereitstehen.
Seit 1835 sind im Köthener Schloss rund 1300 ausgestopfte Vogelarten ausgestellt. Durch den Einsatz von luftdichten Schaukästen sind die Präparate bis heute erhalten geblieben. Dies geschah auf Anweisung des Landwirtes und Ornithologen Johann Friedrich Naumann (1780-1857), der die Stücke über Jahre hinweg für sein dreizehnbändiges Hauptwerk "Naturgeschichte der Vögel Deutschlands" zusammentrug.
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