Museen - Frankfurt am Main:Senckenberg-Museum geht mit neuer Leitung ins Jubiläumsjahr

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Brigitte Franzen blickt in die Kamera. Foto: Tränkner/Senckenberg Museum Frankfurt/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Das Frankfurter Senckenberg-Museum startet mit seiner neuen Direktorin, der Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Brigitte Franzen, in das Jubiläumsjahr 2021. Ihr sei es wichtig, das Museum als einen öffentlichen Ort in einer diversen Gesellschaft zu begreifen, sagte die 54-Jährige bei ihrer Vorstellung am Dienstag. "Meine Museumsidee ist eine des Labors oder des Forums aber auch die einer Forschungsplattform."

Um jüngere Zielgruppen zu erreichen, entstehe derzeit ein Jugendbeirat. Zudem soll eine Art "offenes Labor" gegründet werden, in dem Besucher auf Wissenschaftler treffen und Einblicke in die Forschungsarbeit bekommen. Zudem sei ein neuer Bereich zum Thema "Natur und Medizin" geplant sowie ein eigener Ausstellungsbereich zur Evolution des Menschen.

Das 1821 gegründete Senckenberg-Museum feiert im kommenden Jahr sein 200-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass ist unter anderem eine größere Ausstellung über Korallenriffe geplant. Das konkrete Jubiläumsprogramm werde noch bekannt gegeben, hieß es. Aktuell ist das Naturkundemuseum coronabedingt geschlossen. Vermutlich werde das noch bis März so bleiben, sagte die neue Direktorin.

Franzen studierte Kunstgeschichte, Europäische Ethnologie, Germanistik und Soziologie und promovierte zu dem Thema "Die vierte Natur" über das Verhältnis von Natur und Kunst. Neben zahlreichen Lehrtätigkeiten betreute sie seit 1993 rund 100 Ausstellungsprojekte. In den vergangenen sechs Jahren leitete sie als Alleinvorstand und Geschäftsführerin die international tätige Peter und Irene Ludwig Stiftung in Aachen mit 28 Partnermuseen.

"Ich freue mich, dass ich hier sein kann, nachdem ich über 20 Jahre nicht mehr in Frankfurt gearbeitet habe", sagte Franzen, die bereits einen Teil ihrer Kindheit in der Stadt verbracht hatte und als kuratorische Assistentin im Museum für Moderne Kunst tätig war. Sie sei sehr gut vernetzt in der Museumslandschaft, auch hier in Frankfurt. Dieses Netzwerk wolle sie auch für ihre Arbeit nutzen: Die Verknüpfung zu anderen Häusern sei eine wichtige Voraussetzung und ein persönliches Anliegen.

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