Museen - Erfurt:Tattoos aus der Südsee: Ausstellung in Volkskundemuseum

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Erfurt (dpa/th) - Tradition und Modetrend: Tattoos stehen im Mittelpunkt einer neuen Sonderausstellung im Museum für Thüringer Volkskunde in Erfurt. Die am Freitag eröffnete Schau beschäftigt sich speziell mit der Kulturgeschichte der Südsee-Tattoos, die bei heutigen Trägern der auf die Haut gestochenen Bilder äußerst beliebt sind.

Zum Bestand des Museums gehöre seit Ende des 19. Jahrhunderts ein umfangreiches Tätowier-Set aus der Südsee-Sammlung des zeitweilig auf Samoa eingesetzten Kolonialbeamten Wilhelm Knappe (1855-1910), sagte Ausstellungskuratorin Andrea Steiner-Sohn. Die Stadt Erfurt hatte dessen Sammlung ritueller Gegenstände seinerzeit angekauft. Der Westteil der Inselgruppe Samoa im Südwestpazifik war früher deutsche Kolonie.

Tätowierungen seien ein wichtiger Teil der Kultur in der Südsee, erläuterte die Kuratorin. "Es geht dabei nicht nur um Schmuck." Für die indigenen Völker der Region gehe es auch um die Verbindung mit den Ahnen. "Man ist durch den Schmerz hindurchgegangen und hat sich den Ahnen geweiht." Diese Hintergründe seien Tattoo-Liebhabern heute häufig nicht bewusst. Die Ausstellung wolle deshalb auch ein Bewusstsein dafür vermitteln, dass es wichtig sei, mit den Symbolen behutsam umzugehen. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 12. März 2023.

© dpa-infocom, dpa:220812-99-367851/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: