Münchner Opernfestspiele:"Tristan und Isolde" feiert Premiere
Nur keine wilde Leidenschaften jenseits der brodelnden und elegant dahingleitenden Musik, die Dirigent Kirill Petrenko hinzaubert: Abstand und Statik sind das Konzept von Regisseur Krzysztof Warlikowski für Richard Wagners todessüchtige Liebesunglückstragödie "Tristan und Isolde" an der Bayerischen Staatsoper zum Auftakt der Münchner Opernfestspiele. Es passiert so gut wie nichts, es wird aber zauberhaft leise gesungen, das Pathos ist verbannt und nach mehreren Selbstmordversuchen sind die Liebenden tot. Nach und nach erst wird der Fünf-Stunden-Abend intensiver und schlüssiger. Die ernste, stolze und tief empfindende Anja Harteros und Jonas Kaufmann - er begeistert in seiner quälend langen und dennoch überwältigenden Todessühne - geben manchmal mehr als ihr Bestes, und der Jubel ist lang.