Völkermord an Jesiden:Der Teufel, der die Seele frisst

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Aus dem Schatten ins Licht: Najlaa Matto tastet sich heran an das Unsagbare. (Foto: Sima Dehgani/Kammerspiele)

Einst versklavte Jesidinnen treten auf die Bühne der Münchner Kammerspiele. Sie wollen reden, um sich von ihren grausamen Erinnerungen zu befreien.

Von Annette Ramelsberger

Die Frau steht hinter einem transparenten Vorhang. Man sieht nur das lange, hennafarbene Haar, die schmale Gestalt. Eine Frau wie ein Schatten. Najlaa Matto, heute 34, wurde als junge Frau von den Terroristen des "Islamischen Staats" verschleppt, als Sexsklavin missbraucht, von IS-Kämpfer zu IS-Kämpfer weitergereicht, mit dem Tod bedroht. Ihre Stimme hinter dem Vorhang ist rau: "Als ich in der Gefangenschaft war, sagte ich ihm: Wenn ich überlebe, werde ich in der ganzen Welt erzählen, was du mir angetan hast." Ihr Vergewaltiger drohte: "Ich schneide dir deine Zunge ab, wenn du noch ein Wort sprichst." Da verstummte Najlaa Matto.

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