Münchens letzter Henker:Mit scharfer Klinge

Schwert Henkerschwert

Das etwa 200 Jahre alte Richtschwert der Familie der Autorin. Der Griff ist aus Rochenhaut.

(Foto: Julian Baumann)

Der Urururgroßvater unserer Autorin war der letzte Henker der Stadt München, sein Schwert ist noch immer im Familienbesitz und steht auf dem Dachboden. Zeit, ein dunkles Familiengeheimnis zu lüften.

Text von Eva Lindner, SZ-Magazin

Auf dem Dachboden meiner Eltern steht ein Schwert. Das Haus war einst, als sie noch lebte, das Haus meiner Großmutter. Seit ich denken kann, lehnt das Schwert unter der Dachschräge zwischen den Gartenzwergen meiner Mutter, Balduin und Ferdinand. Daneben steht mein altes Barbie-Wohnmobil in kreischendem Pink. Dazu eine Kiste voller Rohrteile meines Vaters, von denen er sagt, man wisse nie, ob man sie irgendwann einsetzen könne. Das Schwert - der Griff vergoldet, die Klinge glänzend - wirkt wie aus der Zeit gefallen. Als hätte ein Kämpfer aus der Vergangenheit es nach einer Schlacht hier vergessen.

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