"Es geht um eine Pause zum Denken", sagte Markus Söder. Er tat dies in einem SZ-Interview, das am Samstag unter der Überschrift "Söder rückt vom neuen Konzerthaus im Werksviertel ab" erschien. Zwar sagte er auch, dass es noch "keine Vorentscheidung" gebe. Der Ton aber macht auch hier die Musik: Söders Skepsis wegen der möglichen Kosten - er rechnet mit etwa einer Milliarde - ist sehr groß. Es klingt deutlich durch, dass er die Kosten für zu groß hält, zumal da nach zwei Jahren Corona sowie noch nicht bezifferbarer ökonomischer Auswirkungen von Russlands Krieg gegen die Ukraine alles anders ist als zuvor - eben auch die Lage des Staatshaushalts.
MeinungKonzertsaal:Im Treibsand des Sachzwangs
Kommentar von Kurt Kister
Lesezeit: 5 Min.

Falls Markus Söder vorhat, mit der angekündigten "Denkpause" den Bau des Konzertsaals unauffällig abzumoderieren, begeht er einen Fehler: Ein Kulturzentrum stünde München gut zu Gesicht - neuerliches Zögern und Zaudern nicht.

Exklusiv Kultur in München:Söder rückt vom neuen Konzerthaus im Werksviertel ab
Corona-Krise, Krieg in der Ukraine: "Alte Gewissheiten sind über Nacht verschwunden", findet der bayerische Ministerpräsident - weshalb er den Prestigebau überdenken will. Dieser würde inzwischen wohl mehr als eine Milliarde Euro kosten.
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