Wie ergeht es einem, wenn man sich 30 Tage lang nur von Fast Food ernährt? Der US-Regisseur Morgan Spurlock probierte es vor zwei Jahrzehnten aus: Einen Monat lang aß er nur bei McDonald's. Der daraus entstandene Dokumentarfilm "Super Size Me" aus dem Jahr 2004 wurde weltberühmt.
Jetzt ist Spurlock im Alter von nur 53 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Spurlock sei bereits am Donnerstag "friedlich im Kreis von Familie und Freunden" gestorben, teilte seine Familie mit. "Die Welt hat ein echtes kreatives Genie und einen besonderen Mann verloren", wurde Spurlocks Bruder Craig zitiert.
Der 1970 im US-Bundesstaat West Virginia geborene Spurlock studierte nach der Schule Film in New York, schrieb Theaterstücke und Serien. Den Durchbruch schaffte er 2004 mit dem Dokumentarfilm "Super Size Me", für den er vielfach ausgezeichnet wurde. Einen Monat lang ging Spurlock dafür dreimal täglich bei McDonald's essen - Cheeseburger, Pommes, Cola, Big Macs oder Apfeltaschen. Bedingung: Wenn ihm eine besonders große Portion - also "Super Size" - angeboten wurde, musste er zugreifen.
Spurlock räumte eigenes Fehlverhalten angesichts der #MeToo-Berichte ein
Mit dem filmischen Selbstexperiment wollte Spurlock auf das in den USA weitverbreitete Übergewicht hinweisen. Am Ende nahm er 12 Kilogramm in 30 Tagen zu, außerdem machten ihm Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Brust- und Kopfschmerzen zu schaffen. Ärzte diagnostizierten bei Murlock steigende Cholesterin- und verschlechterte Leberwerte und rieten ihm sogar zum Abbruch des Versuchs.
An den Erfolg von "Super Size Me" konnte Spurlock mit zahlreichen weiteren Filmen seitdem nicht mehr anschließen. 2017 zog sich der Regisseur, der dreimal verheiratet war und zwei Kinder hatte, aus seiner Produktionsfirma zurück, nachdem er angesichts der #MeToo-Berichte eigenes Fehlverhalten zugegeben hatte. "Ich bin Teil des Problems", hatte Spurlock damals in einer Mitteilung geschrieben. "Wir sollten alle den Mut finden, unsere Fehler zuzugeben."