Süddeutsche Zeitung

MoMA erklärt Videospiele zur Kunst:Pac-Man statt Picasso

Das New Yorker Museum of Modern Art hat Videospiele zur Kunst erklärt. 40 Spiele werden in die Sammlung aufgenommen. Darunter finden sich nicht nur Klassiker wie Pac-Man und Tetris, sondern auch neuere Games. Das älteste ist 50 Jahre alt.

Pac-Man statt Picasso und Donkey Kong statt Duchamp: Im Museum of Modern Art in New York sind ab sofort nicht mehr nur Gemälde, Skulpturen und Installationen zu sehen. Die Kunsthalle auf Manhattan, die als eine der angesehensten der Welt gilt, kündigte an, nun auch Videospiele in ihre Sammlung aufzunehmen.

Den Anfang machen zunächst 14 Games, darunter Klassiker wie "Pac-Man" (1980), "Tetris" (1984) und "Sim City 2000" (1994). Aber auch neuere Spiele sollen in Zukunft gezeigt werden, so zum Beispiel "Canabalt" von 2009 oder "Minecraft" von 2011.

"Sind Videospiele Kunst?", fragt das Museum selbst. "Das sind sie sicher, vor allem sind sie aber Gestaltung, Design." Deshalb seien sie ausgewählt worden. "Die Spiele wurden als außergewöhnliche Beispiele interaktiven Designs herausgesucht." Wichtig seien jedoch nicht nur die visuelle Qualität und die ästhetische Erfahrung, sondern auch andere Aspekte - "von der Eleganz der Progammierung bis zur Schaffung eines bestimmten Verhaltens des Spielers".

Die MoMA-Macher haben noch weitere Spieleklassiker auf der Liste, die zu der Sammlung hinzugefügt werden sollen. Dazu zählen das Balkenspiel "Pong" (1972), das vom Handy bekannte "Snake" (70er Jahre), "Space Invaders" (1978), "Donkey Kong" (1981), "Super Mario Bros." (1985) und "The Legend of Zelda" (1986).

Wird ein Spiel in die Sammlung aufgenommen, soll es laut MoMA in einem originalen Datenträgerformat, passender Hardware und Anleitung erworben werden. Ist keine Original-Hardware mehr verfügbar, sollen Emulationen für Erstatz sorgen. Die Kuratoren wollen sich außerdem bemühen, den Quellcode der Spiele zu bekommen, um sie damit für die Zukunft zu bewahrebn.

Das älteste Spiel ist 50 Jahre alt: Bei "Spacewar!" konnte man nur gegeneinander spielen - für einen simulierten Gegner hatten die damaligen Rechner einfach nicht genug Leistung.

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