Richard Linklaters Film "Boyhood" war für sechs Oscars nominiert. Gewonnen hat der Film nur einen - für die beste Nebendarstellerin (Patricia Arquette). Allzu groß war die Enttäuschung darüber wohl nicht: In einem Podcast-Interview mit dem Filmjournalisten Jeff Goldsmith hat Regisseur Richard Linklater nun gesagt, dass er über eine Fortsetzung nachdenke.
Zwölf Jahre hat Richard Linklater an seinem Film "Boyhood" gearbeitet, jedes Jahr seine Schauspieler wieder zusammengetrommelt, um der Zeit auf die Spur zu kommen. Das Ergebnis ist ein Film von außerordentlicher Schönheit.
Lieb gewonnen
Für "Boyhood" hat Linklater seine Hauptdarsteller um den anfangs erst sechsjährigen Ellar Coltrane als Hauptfigur Mason über zwölf Jahre hinweg immer wieder gefilmt, von 2002 bis 2013. Die Rolle von Masons Schwester spielte Linklaters eigene Tochter Lorelei.
Jedes Jahr wurden ein paar Szenen mit der Figur Mason und seiner Familie gefilmt - immer nur wenige Tage lang, aber genug, um das jeweilige Stadium ihrer Lebensgeschichte zu erfassen. Die persönliche Entwicklung der Schauspieler ging mit in das gemeinsam entwickelte Drehbuch ein.
Offenbar ist Linklater das Begleiten seiner Darsteller so zur lieb gewonnenen Gewohnheit geworden, dass er sich überlegt, die Geschichte in die weitere Adoleszenz von Mason hinein fortzusetzen.
"Prägende Jahre"
Zu Goldsmith sagte er, er habe das anfangs ausgeschlossen, aber nun denke er darüber nach, dass "die Zwanziger ganz schön prägende Jahre sind". Wenn, dann würde ein Sequel aber ähnlich entstehen wie "Boyhood". Was wahrscheinlich bedeutet: Wir werden erst davon hören, wenn er damit fertig ist.