Modefotografie:Die Kunst, in einer oberflächlichen Welt Charakter zu zeigen

Patrick Demarchelier zählt zu den wichtigsten Modefotografen der Welt. Seine Sehnsucht nach Natürlichkeit zeigt sich vor allem in seinen Aktaufnahmen.

Von Julian Dörr

10 Bilder

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Quelle: Patrick Demarchelier

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"Jeder kann ein gutes Foto machen", hat Patrick Demarchelier einmal gesagt. Weil Schönheit im Charakter einer Person liege, in ihrem Inneren. Der gebürtige Franzose zählt seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Mode- und Aktfotografen der Welt. In seiner Karriere hat er Cover für nahezu alle großen Magazine aufgenommen - von der Vogue bis zum Rolling Stone.

In New York teilt sich Patrick Demarchelier heute ein Studio mit seinem Sohn Victor, ebenfalls erfolgreicher Modefotograf. Vom 5. März bis zum 7. Mai zeigt Camera Work in Berlin eine Ausstellung mit Werken der beiden Künstler - und erstmals auch die Ergebnisse gemeinsamer Projekte.

Im Bild: Linda Evangelista, aufgenommen von Patrick Demarchelier

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Quelle: Patrick Demarchelier

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Die erste Kamera bekam er zum 17. Geburtstag, drei Jahre später zog Patrick Demarchelier nach New York, wo er sich als Fotograf mit eigener Linie etablierte. Seine Werke sind geprägt von einer natürlichen Atmosphäre, sie zelebrieren die Schönheit ohne sie ins Extreme zu übersteigen. Über die Jahre hat der Fotograf mit vielen Supermodels zusammengearbeitet - wie hier mit der jungen Kate Moss und Carla Bruni.

Im Bild: Kate Moss und Carla Bruni, aufgenommen von Patrick Demarchelier

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Quelle: Patrick Demarchelier

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Demarcheliers Sehnsucht nach Natürlichkeit spiegelt sich vor allem in seinen Aktaufnahmen wider. Wobei seine Modelle, wie hier Laetitia Casta Ende der Neunziger, nie entblößt wirken, sondern selbstsicher und unnahbar.

Im Bild: Laetitia Casta, aufgenommen von Patrick Demarchelier

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Quelle: Patrick Demarchelier

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Mit seiner reduzierten Schwarz-Weiß-Ästhetik schuf Demarchelier Ikonen wie Helena Christensen.

Im Bild: Helena Christensen, aufgenommen von Patrick Demarchelier

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Quelle: Patrick and Victor Demarchelier

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Diesen Stil führt sein Sohn Victor Demarchelier fort. Und manchmal arbeiten Vater und Sohn sogar zusammen - wie bei dieser Aufnahme von Toni Garrn aus dem Jahr 2012.

Im Bild: Toni Garrn, aufgenommen Patrick und Victor Demarchelier

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Quelle: Victor Demarchelier

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Victor Demarchelier ist in New York geboren und aufgewachsen. Nach einem abgeschlossenen Wirtschaftsstudium lernte er im Studio seines Vaters die Fotokunst.

"Ich verbrachte Tage und Nächte in der Dunkelkammer", sagt Victor Demarchelier in einem Interview. "Es ist magisch, mitanzusehen, wie aus dem Nichts Konturen entstehen und aufregend, diesen Prozess zu gestalten. Ich habe aber bald angefangen, auch selbst zu fotografieren."

Im Bild: Christy Turlington, aufgenommen von Victor Demarchelier

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Quelle: Victor Demarchelier

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Die Bilder des Sohnes sind deutlich von der Ästhetik des Vaters geprägt, ...

Im Bild: Louise Guerin, aufgenommen von Victor Demarchelier

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Quelle: Victor Demarchelier

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... zeigen aber doch eine ganz eigene Sicht. Auch Victor Demarchelier fotografiert für die großen Modemagazine, seine Arbeiten erschienen in Vogue, Interview, GQ und Harper's Bazaar.

Im Bild: Viktoriya Sasonkina, aufgenommen von Victor Demarchelier

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Quelle: Victor Demarchelier

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Patrick Demarchelier hat Supermodels und Hollywoodgrößen fotografiert. Er war der erste nicht-britische Künstler, der mit Lady Diana ein Mitglied der königlichen Familie porträtieren durfte.

Muss der Sohn mit dem großen Schatten des Vaters kämpfen? Bei ihrer Zusammenarbeit gebe es mittlerweile ein Gleichgewicht, sagt Victor Demarchelier. "Mal assistiere ich, mal er. Wir haben gemeinsame Projekte, aber jeder hat auch seine eigenen. Wir sind beide keine großen Redner, aber wenn wir uns austauschen, ist das wie Pingpong: schnell und mühelos."

Im Bild: Toni Garrn, aufgenommen von Victor Demarchelier

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Quelle: Victor Demarchelier

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Die Frage nach einer eigenen Handschrift kann Victor Demarchelier selbst nicht beantworten. Das sollen andere für ihn tun. Wie der Fotograf sich selbst sieht, zeigt ein ungewöhnliches Selbstporträt des Künstlers als Teddybär.

"Meine Großmutter hat ihn mir zu meiner Geburt geschenkt, vor 31 Jahren", erklärt Demarchelier. "Als Kind war er wie ein Lebewesen für mich. Ich habe ihn oft gewaschen, er sieht schon etwas fadenscheinig aus, aber er hat Charakter, wie ein alter Mensch."

Charaktere zeigen - in einer oberflächlichen Welt. Das ist die große Kunst von Patrick und Victor Demarchelier.

Patrick & Victor Demarchelier, 5. März bis 7. Mai 2016, Camera Work, Berlin

© SZ.de/doer/cag/holz
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