Debatte um deutsches Gedenken:„Die Erinnerungskultur kann kein Feigenblatt für die Politik sein“

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Mirjam Zadoff, die Direktorin des Münchner NS-Dokuzentrums.
Mirjam Zadoff, die Direktorin des Münchner NS-Dokuzentrums. (Foto: Lino Mirgeler/dpa)

Der Streit über Claudia Roths Konzept für die deutsche Erinnerungskultur ist heftig. Mirjam Zadoff, die Leiterin des Münchner NS-Dokuzentrums, versteht die Wut ihrer Kollegen – hält aber deren Kritik für falsch.

Interview von Jörg Häntzschel

Kulturstaatsministerin Claudia Roth will die deutsche Erinnerungskultur neu ausrichten und neben dem Holocaust und dem SED-Unrecht auch Kolonialismus, rechtsextremen Terror und Migration in das Programm aufnehmen. Doch als sie im März ihr „Rahmenkonzept Erinnerungskultur“ veröffentlichte, zerrissen es viele Leiter der NS- und DDR-Gedenkstätten in der Luft. Sie warfen ihr „Geschichtsrevisionismus“ und „Bagatellisierung des Holocaust“ vor. Bei einem Treffen mit ihren Kritikern hat Roth ihre Reformpläne nun erst mal vertagt. Wir sprachen darüber mit Mirjam Zadoff, der Direktorin des Münchner NS-Dokuzentrums.

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