Politiker und Krawatten:Bitte wieder zuknöpfen

Lesezeit: 5 min

Immerhin: Waren Olaf Scholz (l.) und Robert Habeck bei den Koalitionsverhandlungen noch beide oben ohne, ist inzwischen nur noch Habeck mit Herrendekolleté zu sehen. (Foto: Britta Pedersen/picture alliance/dpa/dpa-Zentral)

Karl Lauterbach ohne Fliege, Robert Habeck mit geknicktem Hemd: Wenn sich Spitzenpolitiker betont lässig kleiden, ist das sicher zugewandt gemeint, jedoch: lieber nicht.

Von Peter Richter

Falls für die Herren in der neuen Bundesregierung noch letzte Weihnachtsgeschenk-Ideen gesucht werden: Hier empfiehlt sich ein Klassiker - Krawatten. Das mag nicht originell klingen, ist offensichtlich aber nötig. Der Hang zur Schlipslosigkeit in der sogenannten Ampel-Koalition muss gerade auch diejenigen beunruhigen, die ihr Hemd oben selbst gern eher zwei als nur einen Knopf offenstehen lassen. Denn parlamentarische Demokratie sollte mehr sein als primitive Spiegelung. Es grassiert zwar gerade ein Repräsentationsfundamentalismus, der am liebsten alles, was da draußen ist, minutiös abgebildet sehen will. Aber noch gibt es keine Quoten, wie viele Volksvertreter in Camp-David-Pullis und wie viele in Wanderjacken von Jack Wolfskin im Bundestag sitzen müssten.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusPolitiker und ihre Bekenntnisse
:Der Seelenstrip des Robert Habeck

Der Vizekanzler teilt gerne seine Gefühle mit allen. Sollen Politiker ihre Distanz zur Bevölkerung aufgeben - oder darf man mal sagen: Herr Habeck, wir möchten das nicht?

Von Hilmar Klute

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: