Zum Tod von Milva:Die Stimme der Freiheit

Sängerin Milva gestorben

Ihr Repertoire war bald so breit, dass sie dem Chanson entwuchs. Milva war auch Theater, Cabaret und sogar ein bisschen Italiens Marlene Dietrich.

(Foto: Ulrich Perrey/dpa)

Milva war eine politische Sängerin, die für das antifaschistische Italien stand. Doch nirgendwo hatte diese grandiose Künstlerin mehr Erfolg als in Deutschland. Jetzt ist sie im Alter von 81 Jahren gestorben.

Von Oliver Meiler, Rom

Eine Stimme, eine ganze Welt. Von allen Stücken, die der Streamingdienst Spotify von Milva in seinem Verzeichnis führt, ist das Partisanenlied "Bella Ciao" gerade das beliebteste, das meistgehörte. Eine Million Klicks, eine stille Verneigung. "La Rossa", die Rote, wie man Milva nannte, weil man sie an ihren roten Haaren erkannte, war eben auch das: eine politisch engagierte Sängerin und Schauspielerin, eine Stimme des antifaschistischen Italiens. 1965 nahm sie eine Platte voller Freiheitsgesänge auf, "Canti della libertà", da lud man sie gleich ein, im selben Jahr noch, um am Tag der Befreiung vom Faschismus zu singen, dem 25. April.

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