Ska-Sängerin:Millie Small ist tot

Lesezeit: 1 Min.

"Millie hat die Tür für jamaikanische Musik in der ganzen Welt geöffnet", erklärte der Gründer von Smalls Plattenlabel. (Foto: Getty Images)

Die jamaikanische Sängerin landete mit ihrem Song "My Boy Lollipop" in den Sechzigerjahren einen Welthit.

Mit ihrem Song "My Boy Lollipop", der in den Sechzigerjahren ein Welthit wurde, holte Millie Small die jamaikanische Ska-Musik aus der Nische. Sie sei nach einer Erkrankung am Dienstag friedlich in London gestorben, teilte ihre frühere Plattenfirma Island Records am Mittwoch mit. Zuvor hatte Island Records-Gründer Chris Blackwell der Zeitung "Jamaica Observer" ihren Tod bestätigt. Smalls wurde 73 Jahre alt. Sie hinterlässt eine Tochter.

"My Boy Lollipop" war laut Blackwell der erste jamaikanische Song, der es in die britischen und amerikanischen Hitparaden schaffte. In Großbritannien und den USA landete er 1964 auf Platz zwei der Charts. Mit ihrem Hit habe Millie Small einem breiten Publikum die Ska-Musik vorgestellt, hieß es in der Mitteilung.

"Millie hat die Tür für jamaikanische Musik in der ganzen Welt geöffnet", erklärte Blackwell. "Ich bin mit ihr um die Welt gereist, weil man überall wollte, dass sie auftritt, in TV-Shows mitmacht und sowas", sagte er. "Sie war eine sehr liebenswürdige Person, sehr lustig und mit großartigem Sinn für Humor."

Laut dem Guardian wurde Small 1946 in Clarendon, Jamaika, geboren und begann dort ihre Musikkarriere als Teenager. In Jamaika war sie bereits erfolgreich, als Chris Blackwell sie entdeckte und für Plattenaufnahmen nach London holte. Sie kehrte nie nach Jamaika zurück. 1970 ging ihre Karriere zu Ende, sie zog kurzzeitig nach Singapur, kehrte aber nach London zurück.

Sie habe nie Tantiemen für "My Boy Lollipop" erhalten, sagte sie in einem Interview. In den Achtzigerjahren soll sie, verarmt, mit ihrer kleinen Tochter in einer Jugendherberge in London gelebt haben.

© SZ.de/dpa/khil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusAusgehbeschränkungen
:Wo bleibt da die Freiheit des Einzelnen?

Ist es Bevormundung oder vernünftige Vorsorge des Staates, wenn ältere Menschen weiterhin nicht aus dem Haus gehen dürfen?

Von Joseph Hanimann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: