Am Ende versagte ihm die Stimme, die schon immer rau und kurzatmig war und so tief hinabsteigen konnte, als würde Mikis Theodorakis mit dieser Stimme die Abgründe seines Lebens ausmessen, die Jahre, in denen der griechische Jahrhundertkomponist verbannt, verboten und auf der Gefangeneninsel Makronisos, dem griechischen Golgatha, gefoltert wurde. Die wenigen Vertrauten, die der 96-Jährige zuletzt noch in sein schmales Haus zu Füßen der Akropolis ließ, erlebten einen schwer von Krankheit gezeichneten Mann, der ohne Sauerstoffgerät nicht mehr leben konnte. Schon länger soll er sich den Tod gewünscht haben, dem er in jungen Jahren als linker Widerstandskämpfer gegen die deutschen Besatzer in seiner Heimat und im anschließenden Bürgerkrieg mehrmals näher war als dem Leben.
Zum Tod von Mikis Theodorakis:Der sehende Sänger
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Im Alter von 96 Jahren ist der griechische Komponist, Widerstandskämpfer und Volksheld Mikis Theodorakis gestorben.
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