Was alle sofort freut am Buch des Germanisten Moritz Baßler über den "International Style gegenwärtigen Erzählens", ist, dass er überhaupt versucht, das literarische Feld zu sortieren. Wie überall in Kunst und Gesellschaft scheint es in "der" Literatur eine starke Unübersichtlichkeit zu geben, ein charakteristisches Fehlen von Stilen oder Schulen, die den Zeitgeist strukturieren würden. Die Sehnsucht nach orientierenden Begriffen mag erklären, warum das Buch im Augenblick in der akademischen Welt so aufgeregt herumgereicht wird, wie es literaturwissenschaftlichen Monografien selten geschieht. Auch der Literaturbetrieb diskutiert darüber. Neugier und der unbedingte Wille sich auseinanderzusetzen waren schon der Debatte anzumerken, aus der Baßlers Studie hervorgegangen ist. Und gleich auch die Enttäuschung darüber, dass seine Thesen in ihrem Effekt auf das Lesen und Verstehen nicht so beeindruckend sind wie in ihrem Aplomb.
Moritz Baßler: "Populärer Realismus" und Midcult:Lass mal gut sein
Lesezeit: 6 Min.

Der Germanist Moritz Baßler sortiert das derzeit populäre, realistische Erzählen neu, auch in "gelungen" und "nicht gelungen".
Von Marie Schmidt

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