"Vernichten" von Michel Houellebecq:Liebe ist für alle da

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Es ist kaum zu glauben: Bei dem notorischen Misanthropen Houellebecq entwickelt sich etwas wie eine humanistische Dynamik. (Foto: Andreu Dalmau/picture alliance)

Michel Houellebecqs neuer Roman heißt "Vernichten", aber der Titel täuscht: Das Buch ist eine meisterhafte Ode an die Familie, an Frankreich, sogar an die Ehe.

Von Nils Minkmar

Auf dem Cover der Jahresausgabe 2014 der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo war eine Karikatur des Schriftstellers Michel Houellebecq abgebildet. Er wurde als wahrsagende alte Fuchtel mit Kopftuch und Kristallkugel verspottet, die dem Publikum verkündet, was das neue Jahr bringen mag: "2015 verliere ich meine Zähne", lautet die Zeile. Einige Tage später erschien Houellebecqs Roman "Unterwerfung". Darin beschreibt er das Vordringen des politischen Islam und die politische und existenzielle Erschöpfung der akademisch gebildeten Mittelschicht. Und er schildert, wie maskierte Männer durch Paris ziehen und die Magazine ihrer Maschinengewehre leeren.

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