Stand der Philosophie:Nicht therapierbar

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Michel Foucault schrieb den nun veröffentlichten Text unmittelbar nach seinem ersten Hauptwerk, „Die Ordnung der Dinge“ Mitte der 1960er-Jahre. (Foto: Imago/Pressens Bild/TT)

In einem bislang unveröffentlichten Manuskript stellt der französische Philosoph Michel Foucault die schmerzhafte Frage, was sein Fach noch leisten kann.

Von Helmut Mauró

Streckenweise mutet es an wie ein aus dem Ruder gelaufenes Vorwort zu einem, ja eigentlich zu allen seiner bestsellerverdächtigen philosophischen Abhandlungen. Dieses vorgeblich überraschend aufgefundene Manuskript des französischen Philosophen Michel Foucault, Star der Pariser Intellektuellen-Szene der 1960er- und 1970er-Jahre, ist schwer einzuordnen in die Diskurse der Zeit. Zunächst nahm man an, die handschriftlichen Texte, die nun als „Diskurs der Philosophie“ publiziert wurden, seien nur Vorarbeiten zu seinen Vorlesungen an der Universität von Tunis in den Jahren 1966 und 1967. Jetzt behaupten die Herausgeber François Ewald, Orazio Irrera und Daniele Lorenzini, es handle sich stattdessen um die erste Fassung eines eigenständigen Essays oder geplanten Buches, die Foucault unmittelbar nach „Die Ordnung der Dinge“ verfasst hat, bevor er nach Tunesien ging.

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